INDIGO steht für „INventory and DIsseminate Graffiti along the dOnaukanal“ und bringt 13 Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammen. Sie fotografieren seit 2021 in regelmäßigen Abständen die rasch wechselnden Graffitis am Donaukanal in Wien und verarbeiten sie zu detaillierten, verzerrungsfreien Orthofotos und Texturen. Daraus entwickeln sie ein 3D-Oberflächenmodell der Kanalufer, das die Sprayings, Markierungen oder Poster räumlich, spektral und zeitlich genau dokumentiert. Das VRVis unterstützt das Projekt aktuell mit seiner technologischen Expertise und bringt Anregungen zur Optimierung bzw. weiteren Entwicklung ein.
Datenbank als offenes Archiv für kurzlebige, öffentliche Kunst
Das 3D-Modell des Wandareals und alle Daten werden mit Projektende über eine Onlineplattform öffentlich zugänglich gemacht. Basis dafür ist eine räumliche Datenbank, die alle Angaben und die relevanten Metadaten (u.a. Stil, Pseudonyme, Entstehungsdatum) verwaltet. INDIGO bindet dafür die lokale Graffiti-Gemeinschaft ein und setzt maßgeblich auf ihr Wissen.
Die INDIGO-Datenbank ermöglicht es, Graffitis vom Donaukanal über die Webanwendung abzufragen und zu visualisieren. Kulturelle, ethische, rechtliche oder politische Diskurse, die die Wandkunst im öffentlichen Raum thematisiert, lassen sich so erfassen und gut nachvollziehen. Gleichzeitig soll die umfangreiche Datenbank dazu anregen, Analysemethoden für große Bildsammlungen zu entwickeln.
Weitere Informationen
Researcher, Geospatial Visualization, Semantic Modelling and Acquisition
rnowak(at)vrvis.at